Wie Sie eine anonyme E-Mail versenden

Sie möchten die Öffentlichkeit über Vorkommnisse in Ihrem Unternehmen informieren? Sie haben Geheimnisse, die Sie enthüllen möchten, ohne in das Thema verwickelt zu werden? Welche Beweggründe auch immer Sie haben, es besteht die Möglichkeit, eine E-Mail zu senden, ohne dass jemand sie zu Ihnen zurückverfolgen kann. Im Folgenden zeigen wir Ihnen fünf einfache Möglichkeiten, wie Sie eine anonyme E-Mail versenden können.

Inhaltsverzeichnis

Wie Sie eine anonyme E-Mail versenden: 5 simple Möglichkeiten

1. Verwenden Sie anonyme E-Mail-Anbieter
2. Erstellen Sie ein neues E-Mail-Konto als „Wegwerf“-E-Mail
3. Eine anonyme E-Mail versenden ohne IP-Adresse
4. Entfernen Sie die Metadaten von Bildern und Dateien im Anhang
5. Verschlüsseln Sie Ihre Nachrichten

Warum sollte ich eine anonyme E-Mail versenden?
Können anonyme E-Mails getrackt werden?

Wie Sie eine anonyme E-Mail versenden: 5 simple Möglichkeiten

1. Verwenden Sie anonyme E-Mail-Anbieter

Anbieter anonymer und verschlüsselter E-Mails funktionieren genauso wie normale E-Mail-Dienste, bieten jedoch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, zusätzliche Datenschutzeinstellungen und einen soliden Datenschutz. Hier sind einige anonyme E-Mail-Anbieter für datenschutzbewusste Nutzer. 

ProtonMail

ProtonMail ermöglicht es Nutzern Ende-zu-Ende-verschlüsselte, anonyme E-Mails an andere Nutzer von ProtonMail zu versenden. Kein Gericht und auch niemand bei ProtonMail selbst kann sich Zugang zu Ihren E-Mails verschaffen. Wenn Sie eine E-Mail an eine Person, die kein ProtonMail-Nutzer ist, senden, können Sie diese mit einem Passwort schützen. Sollte Ihnen der Versand von Bildern Sorgen bereiten, lässt sich sagen, dass ProtonMail diese sicher anzeigt. Sie können Ihre Nachrichten auch so einstellen, dass sie nach einer bestimmten Zeit verschwinden. Außerdem verfügt der Dienst über einen sicheren Kalender.

Tutanota 

Tutanota ist ein anonymer E-Mail-Anbieter, der eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und eine Zwei-Faktor-Authentifizierung bietet, was den Dienst sehr sicher macht. Da es sich um einen Open-Source-Dienst handelt, können Sicherheitsexperten überprüfen, ob der Code von Tutanota tatsächlich den Versprechungen gerecht wird und alle gesendeten und empfangenen E-Mails wirklich schützt. Der Dienst verfügt zudem über eine in den E-Mail-Client integrierte Kalenderfunktionalität, die ähnlich wie bei Gmail auf jedem Gerät genutzt werden kann. 

StartMail

StartMail ist ein anonymer Premium-E-Mail-Client, bei dem der Datenschutz im Vordergrund steht und der sich gegen unberechtigtes Eindringen wehrt. Mit StartMail können Benutzer eine unbegrenzte Anzahl anonymer E-Mail-Adressen erstellen und löschen, einschließlich „Wegwerf“-Adressen für den einmaligen Gebrauch, die an Ihre echte Adresse weitergeleitet werden. Je nach Mitgliedschaftsstufe können Benutzer auch E-Mail-Adressen mit ihrer eigenen Domain erstellen und haben bis zu 10 GB Speicherplatz für E-Mails. Die Mitgliedschaftsgebühren beginnen bei 5 USD im Monat.

Guerrilla Mail 

Möchten Sie anonyme E-Mails versenden, ohne sich für einen Dienst zu registrieren? Dann sollten Sie Guerrilla Mail verwenden.  Dieser kostenlose E-Mail-Client weist Nutzern automatisch eine zufällige E-Mail-Adresse zu, die eine Stunde lang gespeichert wird, bevor sie gelöscht wird, sodass es einfach ist, anonym zu bleiben. Um eine E-Mail zu versenden, gehen Sie auf die Website und wählen Sie die gewünschte Domain. Verfassen Sie dann Ihre E-Mail und senden Sie sie ab. 

Cyber Atlantis 

Cyber Atlantis ist ein weiterer kostenloser und benutzerfreundlicher E-Mail-Client. Ähnlich wie bei Guerrilla Mail müssen die Benutzer nur die Website aufrufen, die E-Mail-Adresse des Empfängers eingeben und die E-Mail versenden. Mit Cyber Atlantis können Sie auch Ihre IP-Adressen überprüfen. Die Website bietet auch Lesematerial und Kontakte für diejenigen, die sich für Datenschutzfragen interessieren.

Anonymousemail 

Mit Anonymousemail können Sie direkt von der Website aus E-Mails versenden. Es gibt eine kostenlose und eine Premium-Stufe, je nach Ihren Anforderungen. Premium-Mitglieder können ihre Namen und E-Mails bearbeiten, Anhänge versenden und die Öffnungsrate ihrer E-Mails in Echtzeit verfolgen. Sie können eine separate E-Mail-Adresse (z. B. Gmail) für Antworten eingeben und haben die Möglichkeit, einen Weiterleitungsdienst zu nutzen, bei dem Ihre E-Mail verborgen bleibt. 

Wie funktioniert ein anonymes E-Mail-Konto? 

Es gibt grundsätzlich zwei Typen von anonymen E-Mail-Konten. Die erste ist die Art, bei der die Privatsphäre im Vordergrund steht. Sie verwendet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, sodass nur der Absender und der Empfänger die E-Mail lesen können. Bei der anderen Art können Sie eine E-Mail von einer Website aus versenden, ohne ein E-Mail-Konto zu besitzen, sodass es praktisch unmöglich ist, diese E-Mail auf Sie zurückzuverfolgen.

Mehr zum Thema: Wie Sie über anonyme E-Mail-Weiterleitung gegen Spam vorgehen

2. Erstellen Sie ein neues E-Mail-Konto als „Wegwerf“-E-Mail

Die gängigen E-Mail-Dienste wie Gmail, Yahoo Mail und Outlook sind zwar nicht dafür bekannt, dass sie völlige Anonymität bieten, aber wenn Sie Ihren Namen schlichtweg nicht angeben, bietet dies bereits ein gutes Maß an Anonymität. 

Das heißt, Sie müssen sich möglicherweise ein neues Konto anlegen, was widerum ganz einfach geht. Achten Sie nur darauf, dass es nicht mit anderen Konten verknüpft ist, und verwenden Sie nicht Ihren echten Namen.

Wenn das, was Sie verschicken, äußerst sensibel ist und Sie auf keinen Fall möchten, dass Ihre Identität preisgegeben wird, sollten Sie keinen der üblichen Dienste verwenden. Es könnte immer noch möglich sein, dass der E-Mail-Anbieter das Konto zu Ihnen zurückverfolgt und Ihre Identität preisgibt, wenn er gesetzlich dazu verpflichtet wird.

Mehr zum Thema: Brauche ich ein Wegwerfhandy?

3. Eine anonyme E-Mail versenden ohne IP-Adresse

Es ist möglich, dass ein Empfänger die IP-Adresse sehen kann, die beim Versand einer E-Mail verwendet wurde. Die IP-Adresse kann den allgemeinen Standort des Absenders verraten, was die Identität des Absenders stark eingrenzt. Sie kann auch den Internetanbieter des Absenders verraten.

Nicht alle E-Mail-Dienste geben die IP-Adresse des Absenders preis. Wenn Sie zum Beispiel Gmail verwenden, ist die angegebene IP-Adresse einfach eine IP-Adresse, die zu Gmail gehört.

Aber um sicherzugehen, oder wenn Sie nicht sicher sind, was Ihr E-Mail-Dienst beinhaltet, verwenden Windows-Nutzer ein VPN für Windows und Apple-Liebhaber ein Mac-VPN. So verbergen Sie Ihre echte IP-Adresse. Ein VPN verschafft Ihnen eine andere IP-Adresse, die von zahlreichen Benutzern genutzt wird, und anonymisiert Sie. 

Sie können auch Tor verwenden, der Ihre Verbindung durch eine Kette von Netzwerkknoten sendet, damit Sie anonym bleiben. 

4. Entfernen Sie die Metadaten von Bildern und Dateien im Anhang

Bevor Sie etwas versenden, egal ob mit einem anonymen E-Mail-Anbieter oder einem herkömmlichen Anbieter, stellen Sie sicher, dass Sie die Metadaten von jeder Datei oder jedem Bild löschen, bevor Sie diese an Ihre E-Mail anhängen. 

Metadaten können eine Menge persönlicher Informationen enthalten. Bei einem Bild können die Metadaten die verwendete Kamera, die verwendete Bearbeitungssoftware, den Besitzer des Geräts und sogar den GPS-Standort des Bildes enthalten.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Metadaten aus einem Bild zu löschen. Hier sehen Sie, wie das auf Ihrem Computer geht: 

Unter macOS: 

• Öffnen Sie Ihr Bild in der Vorschau
• Gehen Sie auf Tools 
• Klicken Sie auf Inspektor anzeigen
• Wählen Sie den Tab (i) und dann den Tab Exif
• Löschen Sie die Metadaten 

Unter Windows: 

• Wählen Sie das Bild aus 
• Rechtsklicken Sie und wählen Sie Eigenschaften aus
• Gehen Sie zu Details
• Gehen Sie auf Eigenschaften und persönliche Angaben entfernen 
• Klicken Sie auf Kopie erstellen, in der alle möglichen Eigenschaften entfernt sind 

5. Verschlüsseln Sie Ihre Nachrichten

Mehrere E-Mail-Clients, wie Gmail und Outlook, verfügen über Optionen, mit denen Sie verschlüsselte E-Mails versenden können. Um zu verhindern, dass diese E-Mails zu Ihnen zurückverfolgt werden können, müssen Sie bei diesen Plattformen ein neues Konto anlegen, ohne Ihren echten Namen zu verwenden. Als nächstes müssen Sie die Verschlüsselungseinstellungen aktivieren. 

So geht’s: 

Für Outlook und eine Verschlüsselung mit S/MIME

• Gehen Sie auf Datei > Optionen > Trust Center > Trust Center Einstellungen
• Gehen Sie dann im linken Bereich auf E-Mail-Sicherheit > Verschlüsselte E-Mail 
• Klicken Sie dann auf Einstellungen > Zertifikate und Algorithmen und wählen Sie das S/MIME-Zertifikat aus 

Für Outlook und eine Verschlüsselung mit Microsoft 365

• Gehen Sie beim Verfassen von E-Mails auf Optionen > Verschlüsseln
• Wählen Sie Nur verschlüsseln oder keine Weiterleitung über Nicht weiterleiten aus

 Verwenden Sie den Modus „Vertraulich“ für Gmail

• Aktivieren Sie beim Verfassen von E-Mails unten rechts im Fenster den Modus „Vertraulich“ 
• Wählen Sie dann ein Ablaufdatum und einen Zugangscode aus. Dem Nutzer wird zuerst der Zugangscode übermittelt, damit er die E-Mail öffnen kann. 

Warum sollte ich eine anonyme E-Mail versenden?

Es gibt viele Gründe, warum Menschen anonyme E-Mails versenden möchten. Dies sind einige der häufigsten Gründe: 

• Für Sicherheit bei der Arbeit als Journalist
• Zum Schutz ihrer persönlichen Daten im Falle einer Datenpanne
• Zur Vermeidung von Online-Tracking durch Dritte, Werbetreibende und andere
• Zum Schutz sensibler Gesundheits- oder Patientendaten
• Zum Melden unfairer, unrechtmäßiger oder unsicherer Geschäftspraktiken als Whistleblower
• Zur Registrierung bei Websites oder Communities, ohne die wahre Identität preiszugeben

Können anonyme E-Mails getrackt werden?

Eine anonyme E-Mail, die die IP-Adresse des Absenders, Metadaten und andere Informationen verbirgt, kann, wenn sie richtig versandt wurde, nicht zum Absender zurückverfolgt werden. Bevor Sie versuchen, eine anonyme E-Mail zu versenden, sollten Sie festlegen, welche Art von Informationen Sie tatsächlich verbergen möchten und sich dementsprechend für eine Methode entscheiden. 

Auch wenn einige der Inhalte, auf die wir in diesem Artikel verlinken, noch in der Originalsprache vorliegen, halten wir es für sinnvoll, sie hier zu veröffentlichen. Wir hoffen, dass sie Ihnen trotzdem gefallen.